Am 23. November fand am IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik der 7. Brandenburger Sensornetztag zum Thema Smart City statt. Die einmal jährlich stattfindende Veranstaltung wird vom IHP zusammen mit der IHK Ostbrandenburg, der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und dem Investor Center Ostbrandenburg veranstaltet und widmet sich aktuellen Themen im Bereich Sensortechnik und ihrer Anwendungsfelder.

Nach der Begrüßung durch den Wissenschaftlich-Technischen Geschäftsführer des IHP Prof. Dr. Bernd Tillack hielt der Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke die Eröffnungsrede und verwies auf die Bedeutsamkeit des Smart-City-Konzeptes auch für die Stadt Frankfurt (Oder). Der federführende Organisator seitens des IHP Prof. Dr. Mario Schölzel leitete anschließend über zum Vortrag von Mario Quast (Wirtschaftsreferent der Stadt Frankfurt (Oder)), der das Digitalisierungs- bzw. Smart-City-Konzept der Stadt vorstellte. Um dies zu realisieren „müssen zunächst die Hindernisse für die kommunale Digitalisierung beseitigt werden: die angespannte Haushaltslage sowie der schleppende Ausbau der Breitbandstruktur“, so Quast. Prof. Dr. Peter Langendörfer vom IHP zeigte anschließend Anwendungsbeispiele. In Bussen können Sensoren integriert werden, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Feinstaub u.ä. messen. Diese Daten werden dann in einer Cloud gespeichert und können für weitere Analysen genutzt werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit, die vor allem für Ortsfremde eine Erleichterung bringt, sind QR-Codes an Bushaltestellen, die per Smartphone abgerufen werden können und Informationen zum Fahrplan, zur Umgebung des aktuellen Standortes, zu Verbindungsmöglichkeiten etc. liefern. Der Abteilungsleiter Stadtentwicklung und Stadtplanung Torsten Bock erläuterte die aktuelle Planungssituation und stellte heraus, dass „Smart City stark mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz verwoben ist“. Daher sehe er eine deutliche Bedeutung für die effizientere Gestaltung des Stadtverkehrs.

Die anschließenden Impulsvorträge zeigten die Möglichkeiten zur Digitalisierung von Diensten und Infrastrukturen. So sprach Prof. Birgit Wilkes von der TH Wildau über smartes Wohnen und wie sich diese Idee in die Praxis umsetzen lässt. Nils Jänig von der Firma Ramboll und Kira Meenke vom LAT Funkanlagen-Service hielten ihren Vortrag zum Thema „Markenzeichen Mobilität: Mit der Schiene in die Zukunft“. Einen Blick auf Geschäftsmodelle 4.0 gab anschließend Benedict Bender von der Universität Potsdam. Dr. Krzysztof Piotrowski vom IHP stellte das e-balance Projekt vor, bei dem es um intelligente Stromnetze geht. Ein ebenso intelligentes System hat ICE Gateway auf den Markt gebracht, berichtete Ramin Mokhtari. „Die Straßenbeleuchtung wird durch unsere kabellose Infrastruktur optimiert und erweitert zugleich die Mehrwertdienste für die Menschen und Sensoren in modernen Städten. ICE Gateway wandelt die Straßenleuchten in eine ganzheitliche breitbandige  Infrastruktur nutzbar für Licht, Verkehr, Echtzeit-Marketing, Sicherheit und Logistik“, so der Firmenchef. Den Abschluss bildete Andrea Köndgen  vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die über aktuelle EU-Förderaufrufe im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik Auskunft gab. Damit hat der 7. Sensornetztag wieder einmal gezeigt, was mit moderner Technik möglich ist und die Besucherzahlen haben gezeigt, dass Smart City auf reges Interesse stößt.

Reges Interesse für Smart City